Kraftvoll, einfühlsam und bewegend Grandioses Premierenkonzert des Schifferstadter Männerchors
8. März 2020
Textbasis: Schifferstadter Tagblatt, Inge Schade

Spätestens nach Konzert des Schifferstadter Männerchors am vergangenen Sonntag dürfte jedem klar sein, dass sich die Zusammenführung der drei Gesangvereine MGV 1854, Concordia und „Klein-Schifferstadt“ bewährt hat. Denn mit diesem großartigen Konzert in der so gut wie ausverkauften Aula haben die Sänger unter ihrem Leiter Bernd Camin den Beweis angetreten, dass dies eine richtige Entscheidung war. Dieser Chor besteht inzwischen seit 1. Januar 2018, wurde übergangsweise von Pedro F. Lechner geleitet, dann seit 1. Januar 2019 von Bernd Camin.
Der quirlige 39-jährige aus dem pfälzischen Lindenberg, dem man auch ein gewisses komödiantisches Talent zusprechen kann und dessen Markenzeichen bei seinen Auftritten die „Bowler“-Melone ist, versteht es aufs Vortrefflichste, seine Sänger zu motivieren und mitzureißen, in dem er im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton trifft. Denn die gesanglichen Leistungssteigerungen des Männerchors waren in diesem Premierenkonzert unüberhörbar. Die Sänger boten nämlich ein erfrischendes Hörerlebnis. „Freundschaft“ lautete der Titel des Konzertes, mit dem auch die Kameradschaft und Freundschaft unter den Sängern aufgezeigt werden sollte. So begann der erste Konzertteil dann auch mit dem von Bernd Camin komponierten Chorsatz „Wie schön ist doch die Freundschaft bei uns Sängern“, mit dem sogleich der Funke auf das Publikum übergesprungen ist. Jedes Lied wurde nicht nur mit spürbarer Begeisterung gesungen sondern vom Publikum überschwänglich beklatscht. Und im Publikum war manch heimliches Mitsingen zu vernehmen.
Vor allem die Damen brachen in Entzücken aus, als der Männerchor ihnen anlässlich des Weltfrauentages dann auch noch gesanglich im Walzerrhythmus „Rote Rosen“ überreichte, der dann in „Eine Nacht voller Seligkeit“ überleiteten. Sehr akzentuiert sangen die Mannen die Komposition von Peter Kreuder, die übrigens, wie viele an diesem Abend erklingenden Lieder, von Bernd Camin arrangiert wurde.
Die Stimmgewalt des stattlichen Männerchors konnte sich dann in der Filmmusik des Epos „Exodus“ entfalten, das kraftvoll vorgetragen wurde.
Aufhorchen ließ auch das choreigene klangvoll harmonisch aufeinander abgestimmte Quartett Frank Bauer, Sepp Breuer, Hermann Magin und Dieter Mahr, das mit dem Schifferlied „Es löscht das Meer die Sonne aus“ und dem Heimatlied „O du mein Heimatland“ innehalten ließ. Sopranistin Danai Amann (Chorleiterin von Da-Capo-1854) bezauberte im ersten Konzertteil außerdem mit der innig gesungenen „Widmung“ von Robert Schumann.
Nach der sektbeschwingten Pause ging es auch so weiter, denn mit dem Schlager „Hey, das ist Musik für Dich“, knüpften sie gleich an die gute Stimmung im ersten Konzertteil an.Schwungvoll und dynamisch präsentierte sich der Männerchor bei der „Legende von Babylon“, in der Solist Werner Leibig die sonore Sprechrolle übernommen hatte. Ihre romantische Seite offenbarten die Sänger in den Liedern „Ich hab noch 1000 Träume“ und „Das Mädchen aus Athen“. Mit dem griechischen Lied „Sto Perigiali to Kryfo“ und sirtakischen Klängen begeisterte wieder Danai Amann, die mit ihrem schöngeführten Sopran die Innigkeit des Liedes hervorhob.
Mit vollem Elan besang der Männerchor „Starlight Express“ aus dem gleichnamigen Musical von Andrew Lloyd Webber. Dem gegenüber stellten die Sänger den gefühlvollen Song „Solang' man Träume noch leben kann“.
Eine weitere Bereicherung dieses Konzertes war eine Band, deren drei Mitglieder sich allesamt durch ihre individuellen Fähigkeiten, ihr ungezwungenes und flexibles Zusammenspiel aber auch als exzellente Einzelmusiker auszeichnete. Hervorragend aufeinander eingespielt zeigten sie enorme Spielfreude, die auch auf das Publikum ansteckend wirkte. Josua Niklas erreichte auf seinem Saxophon eine Ausdrucksstärke, wie es nur von einem geschmackssicheren Virtuosen vermittelt wird. Das gleiche gilt auch für den Drummer Daniel Fleischmann, der auf fulminante Weise die Vielseitigkeit dieses Instrumentes demonstrierte. Ein ausdrucksstarkes Spiel ist auch dem Bassgitarristen Markus Eichler (evangelischer Pfarrer) zu bescheinigen, der für einen ausgewogenen Klangteppich der Band sorgte, aber auch mit fetzigen Gitarrenriffs beeindruckte. Dazu gesellte sich Bernd Camin, der auch als brillanter Pianist eine „Ohrenweide“ war.
Standig Ovations und langanhaltender Applaus war den Mitwirkenden am Ende des knapp zweistündigen Konzertes beschieden, für das sie sich mit dem schwungvollen „Fliegermarsch“ aus der Operette „Der fliegende Rittmeister“ von Hermann Dostal und dem gefühlsbetonten „Bajazzo“, (der gleichnamigen Opernfigur des italienischen Komponisten Ruggero Leoncavallo), bedankten, in dem auch nochmal die schönen Stimmen des Männerquartetts und Sopranistin Danai Amann erklangen.
Bernd Camin ist neuer Leiter des Schifferstadter Männerchors Der Funke ist beim Probedirigieren gleich übergesprungen
26. Januar 2019
Textbasis: Schifferstadter Tagblatt, Inge Schade

Nach der offiziellen Verabschiedung des bisherigen Leiters des Schifferstadter Männerchors Pedro F. Lechner beim Neujahrskonzert, hat nun ein anderer den Dirigentenstab übernommen. Erfreulicherweise ist es den Verantwortlichen erneut gelungen, eine Kapazität im Bereich der Chormusik zu gewinnen. Denn kein geringerer als Bernd Camin kann nun auch in Schifferstadt die Begeisterung am Singen wecken. In der Chorlandschaft ist er längst kein Unbekannter mehr und auch in Schifferstadt war er mit seinen Chören und auch als Pianist schon öfter zu Gast und stach mit seinen Leistungen hervor. Und nicht nur das. Denn sympathisch, lebhaft, offen, auskunftsfreudig und ausgestattet mit jeder Menge Humor, zeigte sich der neue Dirigent bei seiner offiziellen Vorstellung und ließ dabei seine Freude über seine neue Aufgabe erkennen.
Fragt man den vielseitig beschäftigten Mann aus dem pfälzischen Lindenberg, wieso er sich für die ausgeschriebene Stelle des Männerchorleiters in Schifferstadt beworben hat, meint er spontan und schmunzelnd: „Ich hatte an dem angedachten Chorprobenabend noch frei.“ Erfahren habe er davon über die Newsletter des Chorverbandes. „Ich finde es toll, dass es zu einem Zusammenschluss dieser drei Männerchöre aus einem Ort geklappt hat, denn so etwas kommt selten vor, herrsche doch eher ein gewisses Konkurrenzdenken“, erklärte er in einem Pressegespräch, zu dem der 1. Vorsitzende des MGV 1854 und Kulturbeauftragter der Kultur- und Sportvereinigung, Hermann Magin, sowie die 1. Vorsitzende des MGV Concordia, Martina Fiolka-Zimmermann, am Montagabend ins Sängerheim eingeladen hatten.
„Es haben sich auf unsere Ausschreibung insgesamt elf interessante Kandidaten beworben. Doch bei den Probedirigaten war schnell klar, dass sich die Sänger für Bernd Camin entscheiden werden, denn der Funke ist gleich übergesprungen“, erklärte Hermann Magin. Dazu kam noch, dass Bernd Camin vor Begeisterung über diesen Chorzusammenschluss einen eigenen Chorsatz komponiert hatte mit dem Titel „Wie schön ist doch die Freundschaft bei uns Sängern“, den er mit ihnen einstudierte. „Die Leistungsfähigkeit des Männerchors beim ersten Probedirigieren hat mich begeistert und darin bestärkt, diesen Chor übernehmen zu wollen“, fügte er hinzu. „Es macht auch unseren Sängern sehr viel Spaß, unter seinem Dirigat zu singen. Man spürt, dass es zusammenwächst“, bekräftigte auch Martina Fiolka-Zimmermann.
Markenzeichen von Bernd Camin sind seine individuellen Chor-Arrangement. Seine Devise: „Eher leichter, schneller zu lernen, schneller im Chor ein positives Erlebnis, und mehr Titel im Repertoire.“ Doch das „Alte“ nicht zu vergessen, stehe natürlich auch ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Deshalb habe er sich für den Schifferstadter Männerchor vorgenommen, in sein Repertoire alles aus dem deutschsprachigen Raum aufzunehmen, wie beispielsweise Oper, Operette, Schlager, Oldies, Musicals und Lieder aus den 20er bis 40er Jahren. Sein erster öffentlicher Auftritt mit dem Männerchor wird am Sonntag, 26. Mai, beim Waldfest des MGV Eintracht sein.
Der gebürtige Speyerer entdeckte seine Liebe zur Musik bereits mit fünf Jahren bei seinem Instrumentalunterricht in Klavier, E-Orgel und Keyboard. Mit zwölf Jahren begann sein Organistendienst in mehreren Gemeinden und mit 17 Jahren sein Studium der Kirchenmusik am Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut in Speyer, das er mit dem C-Examen für Orgel und Chorleitung mit sehr gutem Erfolg abschloss. Zwei Jahre später absolvierte er sein Abitur und komponierte die Messe „St. Martinus“ für Soli, Chor, Orchester und Orgel, welche im Rahmen eines Schulkonzertes in der Dreifaltigkeitskirche aufgeführt wurde. Außerdem war er drei Jahre als Korrepetitor am Theater im Pfalzbau bei Opernproduktionen tätig und sammelte auch im Beethovenchor Ludwigshafen weitere Erfahrungen im Bereich „Korrepetition/Chorleitung“. Des weiteren besuchte er einige Meisterkurse für Orgelimprovisation und studierte sieben Semester Schulmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim. So blieb es nicht aus, dass der inzwischen 38-jährige bereits auf einige Erfolge zurückblicken kann: Er gewann den 1. Preis beim Landeswettbewerb „Jugend komponiert“ für ein Arrangement für Klavier zu sechs Händen, den 1. Preis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst im Hochschulwettbewerb „Schulpraktisches Klavierspiel“. Beim Bundeswettbewerb für „Schulpraktisches Klavierspiel“ in Weimar erhielt er die Sonderauszeichnung des Verbandes Deutscher Schulmusiker „Für souveränes Klavierspiel bei stilistischer Vielfalt“. Seit elf Jahren ist er zudem Chordirektor des Fachverbandes deutscher Berufschorleiter (FDB). Mit 17 Jahren leitete er bereits den Männer- und Frauenchor des MGV Heiligenstein, zwei Jahre später den Kirchenchor St. Martinus Lingenfeld. 2001 gründete er den Gospelchor „Magic Gospel Voices“ im MGV Heiligenstein, übernahm 2008 die Sängervereinigung Hassloch und gründete ein Jahr später innerhalb dieser Sängervereinigung den gemischten Chor „Klangfarben“. Seit 2017 ist Bernd Camin auch Leiter des Gesangsvereins 1857 Lachen. Von 2010 bis 2014 spielte er in der Band „SIXTENTION“, mit der er mehrfach Auszeichnungen beim Deutschen Rock- und Poppreis gewann. Dazu ist er Licht- und Tontechniker mit einem mobilen Tonstudio.
Die Chorproben finden montags von 19.30 Uhr bis 21 Uhr statt: in den „ungeraden“ Monaten im Sängerheim des MGV Concordia, Friedensstraße 20, und in den „geraden“ Monaten beim MGV 1854, Zwerchgasse 6. Neue Sänger sind jederzeit herzlich willkommen. Ihnen wird ein „Pate“ zur Seite gestellt, der sie mit allem vertraut machen wird.
Machtvoller Männerchorgesang zum 125-jährigen Bestehen des Kirchenchors St. Jakobus „Deutsche Messe“ brachte mit unvergänglichen Melodien tiefe Aussagen über das Christsein vor Gott zum Ausdruck
23. Juni 2018
Textbasis: Schifferstadter Tagblatt, Inge Schade
Machtvoller Männerchorgesang erklang am Samstagnachmittag im Gottesdienst in der St. Jakobuskirche. Denn anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Kirchenchors St. Jakobus führte der Schifferstadter Männerchor, bestehend aus den MGVs 1854, Concordia und Klein-Schifferstadt, sowie den Sängern des Kirchenchors unter der Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit die bekannte „Deutsche Messe“ von Franz Schubert auf, deren ursprünglicher Titel „Gesänge zur Feier des Heiligen Opfers der Messe“ ist. Den Instrumentalpart mit zwei Hörnern, zwei Posaunen und Pauken hatten die Mitglieder der Staatsphilharmonie und des Nationaltheaters Mannheim übernommen, an der Orgel musizierte Christhof Baum, am E-Piano Pedro Lechner.
„Ich freue mich, dass wir dieses Jubiläum in diesem Gottesdienst am Vorabend des Heiligen Johannes des Täufers und Vorläufer Jesu, begehen können“, hob Pfarrer Dr. Georg Müller zu Beginn hervor.
„Der Ursprung der deutschen Messe liegt in den Bemühungen um eine deutschsprachige Feier der Messe während der Aufklärungszeit“, erklärte er in seiner Predigt. So sei im Jahre 1777 in Landshut ein Gebets- und Gesangbuch „Der heilige Gesang zum Gottesdienst in der römisch-katholischen Kirche“ erschienen, das die Liturgie in deutscher Sprache verbreitete. Der Text dieser Lieder sei vom Geist der Aufklärung geprägt und in der Folgezeit zum liturgischen Gemeingut geworden. Die berühmteste deutsche Messe aus dem 19. Jahrhundert sei die Deutsche Messe von Franz Schubert aus dem Jahre 1826, die in romantischer Weise die Gefühle der Mitfeiernden ansprechen soll. Schubert stützte sich dabei zudem eindeutig auf das Vorbild des „Deutschen Hochamtes“ von Michael Haydn, eines Komponisten, den er sehr schätzte.
„Während die lateinischen Texte des katholischen Ritus Großteils den Lobpreis Gottes in den Mittelpunkt stellt, rücken die Texte der Deutschen Messe eher den Menschen mit seinen irdischen Sorgen und Nöten ins Blickfeld und sollen auch als Messandachten dienen“ erklärte er. „Und doch kommen hier, verbunden mit den unvergänglichen Melodien von Schubert, tiefe Aussagen über unser Christsein vor Gott zum Ausdruck oder dessen, was wir hier feiern“, fügte er hinzu. In diesem Kontext ging er auf die einzelnen Abschnitte der Messe ein, die er liturgisch erläuterte.
Die praktische Umsetzung hierzu übernahm der stimmgewaltige Männerchor, dem eine prächtige und ausdruckstarke Wiedergabe dieses populären Werkes mit viel Strahlkraft gelang. Die Deutsche Messe ist von schlicht-eingängiger Melodik, gleichmäßiger Rhythmik und viel Harmonik geprägt. Der stimmlich ausgewogene Männerchor sang die einzelnen Messeteile deshalb ihrem Charakter entsprechend innig und ergreifend aber auch leidenschaftlich und mächtig. Dekanatskantor Georg Treuheit begeisterte zudem auch als Solist in dem bekannten Hymnus „Panis Angelicus“ von Cèsar Franck, das durch eine ganz besondere liedhafte Innigkeit faszinierte.
Musikalisches Geburtstagsgeschenk
Nach dem Gottesdienst gratulierte der Männerchor dem Kirchenchor St. Jakobus noch mit einem kleinen Konzert, in dem berühmte „Klassiker“ der geistlichen Männerchor-Literatur zu hören waren. Die Leitung oblag Pedro F. Lechner. Wie in der Messe zuvor gestalteten sie auch das Konzert mit spürbarer Sangesfreude. So imponierten sie mit „Brüder reicht die Hand zum Bunde“ von Wolfgang Amadeus Mozart, mit dem „Ave Verum“ von Thomas von Aquin, „Die Himmel rühmen“ von Ludwig von Beethoven, Jauchzet, jauchzet dem Herrn“ von Friedrich Silcher und dem bekannten feierlichen Chor“ Jerusalem, die Heilige Stadt“, in dem Hermann Magin als Solist beeindruckte. Mit langanhaltendem Applaus und stehenden Ovationen dankten die Zuhörenden dem Männerchor für die Darbietungen. Die Sänger ihrerseits revanchierten sich mit der Zugabe des Liedes „Oh Herr, welch ein Abend“ von Otto Groll, in dem Wolfgang Raschke als Solist herausragte.
Das Ende vom Lied ? Noch lange nicht- Schifferstadter Männerchor zeigt, wie es funktioniert
9. März 2018
Textbasis: Schifferstadter Tagblatt, Inge Schade
Man(n) muss mit der Zeit gehen. Das sagten sich vor einigen Jahren auch einige engagierte Sänger der Schifferstadter Männergesangvereine. Denn es machte sich immer deutlicher bemerkbar, dass auch sie nicht von dem allgemeinen Trend verschont bleiben würden. Gemeint sind damit die immer weniger werdenden Sänger in den Männergesangvereinen, was auf Alters- und Gesundheitsgründe und fehlenden Nachwuchs zurückzuführen ist.
„Deshalb hieß es, frühzeitig die entsprechenden Weichen zu stellen“, erklärte der 1. Vorsitzende des MGV 1854 und Kulturbeauftragte der KuS, Hermann Magin, in einem Pressegespräch. Bereits 2013 seien mit den Verantwortlichen der MGVs Concordia, Eintracht, Klein-Schifferstadt und 1854 diesbezügliche Gespräche geführt worden. „Der MGV Eintracht sah durch die Gründung seines gemischten Chors seine Zukunft weitestgehend gesichert und der MGV Klein-Schifferstadt war damals noch gut aufgestellt“, so Hermann Magin rückblickend.
Im November 2014 wurde dann mit einem gemeinsam gestalteten Totengedenken für die verstorbenen Mitglieder der Vereinsfamilien der MGVs Concordia und 1854 erstmals öffentlich vereint gesungen, was bei allen Beteiligten gut angekommen ist. Als nächster Schritt wurde die gemeinsame Mitwirkung beim Neujahrskonzert der Kultur- und Sportvereinigung 2017 angegangen, was ebenfalls mit einer stattlichen Anzahl von Sängern gut funktionierte. Daran schlossen sich stimmgewaltige Waldfestauftritte an, so dass eine Zusammenführung der beiden Chöre immer als wahrscheinlicher angesehen werden konnte. Mitte 2017 wurde dann tatsächlich die Entscheidung getroffen, ab 1. Januar 2018 generell nur noch gemeinsam zu proben und Auftritte zu gestalten. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch einige Sänger des MGV Klein-Schifferstadt dazu, da sich deren Männerchor nun doch Mitte 2017 aufgelöst hatte, da die Fusion mit ihrem Frauenchor nicht möglich war.
Die Gesamtleitung des nun aus etwa 55 Sängern bestehenden Schifferstadter Männerchors wurde dem bisherigen Leiter des MGV 1854, Pedro F. Lechner, übertragen, da der damalige Chorleiter des MGV Concordia, Thomas Herberich, zu viele anderweitige terminliche Verpflichtungen hatte und regelmäßige Singstunden nicht gewährleistet waren.
„Aber nach wie vor bleibt jeder Sänger Mitglied bei seinem Verein, der auch beim Chorverband gemeldet ist,“ darauf wies Hermann Magin ausdrücklich hin.
Das erste Ziel des großen „Schifferstadter Männerchors“ war im Juni letzten Jahres die Aufführung der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert mit den Sängern des Kirchenchors St. Jakobus in einem Vorabendgottesdienst in der St. Jakobuskirche und ein sich anschließendes kurzes Konzert zum 125-jähriges Bestehen des Kirchenchors. Denn die Wurzeln des MGV 1854 sind ebenfalls in St. Jakobus. „Der MGV wurde anlässlich der Grundsteinlegung der St. Jakobuskirche im Jahre 1854 zur Förderung der weltlichen und kirchlichen Gesänge gegründet“, erläuterte Hermann Magin. Denn einen reinen Kirchenchor habe es damals noch nicht gegeben.
„Man merkt, dass es auch unseren Sängern Spaß macht, in diesem Männerchor zu singen, dass es dort sehr harmonisch zugeht und eine Gemeinschaft zusammen-wächst“, meinte auch die 1. Vorsitzende des MGV Concordia, Martina Fiolka-Zimmermann, die seit April 2014 in dieser Vereinsfunktion ebenfalls die Zusammenführung der Männerchöre unterstützte.
Doch Chorleiter Pedro F. Lechner (79) hatte von Anfang an signalisiert, dass er nur ein „Übergangschorleiter“ sei, der als langjähriger hiesiger Chorleiter dem Männerchor das weitere gesangliche Zusammenwachsen erleichtern wollte. Deshalb wurde die Stelle eines neuen Chorleiters erst Mitte letzten Jahres ausgeschrieben, mit dem Ergebnis, dass Bernd Camin nun seit Januar den Schifferstadter Männerchor übernommen hat und erfolgreich weiterführen möchte, damit er auch in Zukunft das kulturelle Leben bereichern kann. Jeder sangeswillige Mann ist herzlich dazu eingeladen, in diesem Chor mitzusingen.