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Sängerheim: Gaststätte und Vereinszentrum

Am 18. Mai 1930 wurde die offizielle Einweihung des Sängerheimes in der Friedensstraße 20 mit Festzug durch beflaggte Straßen und großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert.

Das Sängerheim war nicht nur Mittelpunkt des Vereinsgeschehens, es hatte ebenso für das Dorfleben große Bedeutung. Auch fanden dort 1935 die Vorkämpfe zur deutschen Ringermeisterschaft statt. 1936 wurden rund um das Sängerheim das erste Rettichfest mit Feuerwerk und etwa 5000 Gästen gefeiert. 1944 diente das Sängerheim einer ausgebombten Sonderschule aus Mannheim und Teilen der Schifferstadter Volksschule als Unterrichtsraum, war vorübergehend auch Durchgangslager für deutsche Soldaten. Nach dem Kriege richteten französische Besatzungstruppen dort ein Lebensmittel-Magazin ein.

Am 17. Juli 1948 wurde der Wirtschaftsbetrieb als Vereinslokal wieder aufgenommen. Mitglieder stellten ihr bei der Währungsreform erhaltenes „Kopfgeld“ dem Verein zum Kauf von Bier und Wein zur Verfügung. Das erste 50-Liter-Weinfaß wurde auf einem Motorradanhänger ins Sängerheim transportiert, der Liter Wein für 80 Pfennige verkauft.

Mittlerweile war das Heim 20 Jahre alt, größere Reparaturen waren fällig. 1950 wurde das Dach mit Ziegeln gedeckt, 1951 das Vereinsheim an das Gasversorgungsnetz angeschlossen, 1954 neues Mobiliar angeschafft, 1958 die Fassade neu verputzt.

1962 kamen Kegelbahnen hinzu. Beim ersten Vereinskegeln auf den Bahnen gewann der Kegelclub „Bahnfrei“ 1963 den ersten „Concordia“- Pokal. Bis 1967 war der Gesangverein Ausrichter von Kegelwettkämpfen um den von ihm gestifteten Wanderpokal, ab 1971 fanden auf den Sängerheim-Bahnen auch Kämpfe um die Stadtmeisterschaft statt.

Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen waren im Jahre 1970 erforderlich. Damals wurden die Seiteneingänge zugemauert, in der Gebäudemitte eine große Eingangstür angebracht, ein Windfang mit Treppe gebaut, die Fenster verbreitert, der Vorplatz mit Verbundsteinen ausgelegt, um ihn als Gartenwirtschaft verwenden zu können.

Ab Februar 1971 ging die bislang vom Verein übernommene Wirtschaftsführung auf den Pächter der Gaststätte über. Weitere herausragende Baumaßnahmen waren: Die Anschlüsse an das Kanalnetz, 1974 die mit großem finanziellen Aufwand modernisierten Kegelbahn-Automaten.

1977 waren die Sänger im Großeinsatz, um u.a. den Belag der Kegelbahnen zu erneuern und Isolierungsarbeiten durchzuführen. 1979 mussten die „Concordianer“ erneut Arbeitskleidung anziehen, um die Küche durch einen Anbau zu vergrößern. Dem Anbau des Sängerraumes in den Jahren 1982/83 und der zweiten Küchenerweiterung 1994 folgten mit rund tausend Arbeitstunden 1999 für Renovierung und Sanierungsarbeiten an Küche, Garage und den beiden Kegelbahnen (auch neue Wurfkugeln wurden angeschafft) die vorläufig letzten Baueinsätze.

2002:  Zwei Brände

Das Jahr 2002 brachte für das Vereinsleben einen Vorstandswechsel und zwei Brände im Vereinsheim: Am Donnerstag den 13. Juni 2002 zunächst ein Kaminbrand im Küchenanbau, drei Tage später brannte es im Dachstuhl des Anbaus über der Küche. Der Dachstuhl wurde von der Feuerwehr abgetragen, um ein Übergreifen auf das Hauptgebäude zu verhindern. Durch das Feuer wurde vor allem die Decke und auch das Dachgebälk stark in Mitleidenschaft gezogen.

Das Sängerheim mußte daraufhin für sechs Wochen geschlossen bleiben. Den Mitgliedern und Sängern war klar, dass es nun anzupacken galt, damit das Anwesen so rasch wie möglich wieder genutzt werden konnte. Die Küche mußte grundrenoviert werden, d. h. auch mit neuen Elektrogeräten und Elektrik ausgestattet werden. Außerdem war eine Spezialreinigung in Küche, Treppenhaus, Flur und Gaststätte vorzunehmen. In der Wohnung im Obergeschoss wurden neue Türen eingebaut, das Bad gefliest und mit neuen Installationen ausgestattet. Der Speichereinstieg wurde vom Bad in den Flur verlegt, Speicher entrümpelt und Holzboden verlegt. Flur und Zimmer wurden tapeziert. Im hinteren Teil im Aussenbereich wurde ein vorgezogenes Dach angebaut. Ferner wurden Fassade, Sängerraum und Garagen neu gestrichen. Drei Platanen wurden gefällt, Kanal und Putzschächte im Hof verlegt und ein Brunnen für die Beregnung gebohrt. Tujas wurden an der Südseite gepflanzt und der Boden mit Rindenmulch belegt. Dank der ehrenamtlichen Helfer der Vereinsfamilie konnte die Gaststätte am Samstag, 27. Juli 2002 wieder geöffnet werden.

Neuer Biergarten mit gemütlichem Ambiente geschaffen

2003 wurden weitere Arbeiten im Aussenbereich ausgeführt. Die Umrandung des Parkplatzes mit Sträuchern wurde fortgesetzt, der Gastbereich vor dem Vereinsheim neu umzäunt, Ständer für die üppige Bepflanzung montiert. Neu angelegt wurde der goßzügig gestaltete Kinderspielplatz mit Schaukel und Sandkasten. Doch das "Herzstück" der Anlage war nach der Umgestaltung der neue Biergarten. Die Einfahrt und die Parkplätze wurden asphaltiert. Die Wiedereröffnung des Biergartens fand am 17. Juni 2003 statt.

Sängerheim erstrahlt in neuem Glanz

"Rasten heißt rosten" sagte sich die Vereinsfamilie und legte nach der Fertigstellung im Aussenbereich nicht die Hände in den Schoß. Mitte September 2004 ging es an's Renovieren der Gaststätte- wie die allermeisten Arbeiten, wurde auch diese wieder als Eigenleistung der Mitglieder erbracht. So wurde die alte Holzdecke entfernt, die neue mit einer Unterkonstruktion versehen und höher gelegt. Die neue Decke im Landhaus-Stil, in Erlenholz mit Ahorn-Bernstein, wurde zum Blickfang des Lokals. Außerdem wurde in die neue Holzdecke eine neue Beleuchtung mit über 30 Einbau- und Hängelampen integriert. Eine Stereoanlage mit 8 steuerbaren Lautsprechern wurde ebenso installiert wie eine geräuschlose Abluft-Anlage mit Schalldämpfer und Außenventilator. Neue Vorhänge, neue Tischwäsche und -schmuck sowie Tapete verliehen dem Lokal ein maritimes Ambiente.

Gaststätte mit Nebenräumen und Anbauten

Nachdem 2006 die sanitären Anlagen mit einer Warmwasserversogung ausgestattet waren, ging es im November 2007 an eine weitere Renovierung der Gaststätte: Es wurden neue Bodenfliesen verlegt, passend zur Holdecke eine neue Theke eingebaut, die darunter befindlichen Elektrogeräte gegen moderne ausgetauscht, neue Heizkörper installiert und eine Wandverkleidung aus Holz angebracht. Außerdem wurde die Kegelbahn an der Nordwand mit einer Wärmedämmung ausgestattet. Im Frühjahr 2007 wurden die Außenwände der Kegelbahn nach Osten und Westen wärmegedämmt und ein Außenputz an der Kegelbahn aufgebracht. Außerdem wurde eine Fertiggarage aufgestellt. 2009 wurden in die Anbauten neue Gas-Brenn-Wert-Thermen eingebaut: Eine für die Kegelbahnen und eine für den Übungsraum. Seit dem Frühjahr kümmert sich nun jeden ersten Dienstag im Monat eine "feste Arbeitsgruppe" um die laufenden Arbeiten im Innen- und Außenbereich.